Die Mitarbeitenden beider Außenstellen der Opferhilfeorganisation WEISSER RING trafen sich wieder einmal, um die Zusammenarbeit zu stärken. Wiederholt gab und gibt es Straftaten in den Kreisen Höxter und Holzminden, bei denen sich Opfer bzw. Täter auf der jeweils anderen Seite der Weser aufhalten. Weder Landes- noch Kreisgrenzen sollen die ehrenamtliche Beratung und Betreuung der Opfer beeinträchtigen. Als Beispiel von besonderer Schwere ist das Geschehen um den Campingplatz in Lügde zu nennen.
Die in Höxter geborene und in Afghanistan ermordete Journalistin Anja Niedringhaus, Trägerin des Pulitzer-Preises
Die WR-Außenstellenleiterin aus dem Kreis Höxter Sabine Gröppel vereinbarte mit ihrem Kollegen Werner Friedrich aus dem Landkreis Holzminden als Auftakt eine Führung durch das Forum Anja Niedringhaus in Höxter. Die ermordete Kriegsfotografin steht als Symbol für den Einsatz gegen Gewalt überhaupt, aber als Sportfotografin andererseits für den friedlichen Wettkampf zwischen Menschen in aller Welt.
WR-Mitarbeiterin Eleonore Horst, gleichzeitig ehrenamtlich im FAN tätig, erläutert das Wirken von Anja Niedringhaus. (Fotos: WR)
Anschließend trafen sich die ehrenamtlichen Helfer von Kriminalitätsopfern zu einem gemeinsamen Abendessen zum Erfahrungsaustausch. Dabei wurde u. a. hervorgehoben, wie wichtig die Unterstützung der Politik auf allen Ebenen, von Kreis und Gemeinde bei den Jugendämtern bis hin zu den Gesetzgebern auf Landes- und Bundesebene ist.
Mehrere Mitarbeitende aus beiden Außenstellen berichteten von ihren Anhörungen als Zeugen im Parlamentarischen Untersuchungsausausschuss des NRW-Landtages in Sachen Lügde. Von allen Anwesenden des WR-Treffens in Höxter wird erwartet, dass als Lehre aus der Aufarbeitung weitere Maßnahmen in der Präventions- und Betreuungsarbeit ergriffen werden. Es muss dafür vor allem mehr Personal bei Jugendämtern und Polizei eingestellt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Hilfs- und Betreuungsorganisation bedarf ebenfalls der Intensivierung. Ein guter Ansatz stellt dazu der Kreispräventionsrat im Landkreis Holzminden mit Vertretern aus Behörden und Helferorganisationen dar. Landrat Michael Schünemann und Holzmindens Bürgermeister Christian Belke haben sich an dessen Spitze gesetzt.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde angemerkt, dass die beiden Außenstellen in Höxter mit neun und in Holzminden mit zwölf ehrenamtlichen und ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern personell sehr gut aufgestellt sind.