Direkt zum Inhalt
Holzminden
Menü

Beziehungsgewalt gegen Frauen als Thema in der HAWK Holzminden

Bei der Vortrags-/Diskussionsveranstaltung mit der Hochschulabsolventin Silke Clerc war der große Hörsaal der HAWK Holzminden-Fachbereich Soziale Arbeit fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Aus ihrer prämierten Bachelorarbeit stellte sie die markantesten Ergebnisse dar. Die anschließende Diskussion zwischen den Fachleuten auf dem Podium und danach ausgiebig mit dem Publikum zeigte die Bedeutung des Themas für alle.

Bachelorabsolventin Silke Clerc, nun Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin bei BISS Holzminden

Hier einige der wichtigsten Punkte im Vortrag:

Die Situation im ländlichen Raum sei geprägt gleichzeitig von sozialer Nähe mit positiven Kontakten der BewohnerInnen, aber auch mit dem Erkennen ihrer Betroffenheit in Problemsituationen. Dies könne betroffene Frauen in (vermeintliche) Konflikte mit Anderen bringen und von der Wahrnehmung von Hilfemöglichkeiten abhalten (fehlende Anonymität).

Auch soll ja ein „normales“ Ehe- und Familienbild nach außen dargestellt werden. Der gewalttätige Partner ist womöglich ein gern gesehenes Mitglied im Verein oder im Dorfleben generell, Außenstehende erleben sein Verhalten zu Hause nicht.

Erkennbare Kontaktaufnahmen zu Hilfsorganisationen seitens der Frau sollen eben deshalb vermieden werden. Dazu fehle es im Landkreis Holzminden oft an flexiblen Nutzungsmöglichkeiten eines ÖPNV-Angebotes, um zu ihnen zu fahren.

Auf der anderen Seite gebe es nicht nur wegen der geringen Zahl an beruflichen Hilfspersonen im Landkreis, sondern auch wegen langer Anfahrtswege zu den Betroffenen personelle und zeitliche Einschränkungen zur Beratung vor Ort.

 

 

Das interessierte Publikum mit Fachleuten sowie Personen aus der Bevölkerung, Politik und Verwaltungen

 

 

Diskussionspodium (von li.): Sigrun Brünig (LK Holzminden), Silke Clerc (Referentin), Anita Hummel (Befem), Werner Friedrich (WEISSER RING Holzminden), Christian Rusniok (Polizei Holzminden)

 

Nicht nur von der Referentin Silke Clerc, sondern ebenso von den Fachleuten auf dem Podium und auch aus dem Publikum wurde endlich die Einrichtung eines Frauenhauses im Landkreis gefordert. Das laufende Verfahren dauere viel zu lang. 

 

 

Die Arbeit wird in der nächsten Zeit mit Unterstützung der Stadt Holzminden als Buch veröffentlicht:

„Beziehungsgewalt an Frauen im ländlichen Raum – Anforderungen an ein bedarfsgerechtes Hilfesystem am Beispiel des Landkreises Holzminden“

 

Organisatoren und weitere Teilnehmer, von li.: Silke Clerc, Hans Peter Sawatzki (WR HOL), Kristin Escher (HAWK HOL), Wulf Kasperzik (stv. Landrat LK HOL), Sigrun Brünig (Gleichstellungsbeauftragte LK HOL), Werner Friedrich (WR HOL), Christian Rusniok (Polizei HOL), Bernd Kühn (WR HOL)

 

Die Kooperationsveranstaltung wurde initiiert und organisiert von WEISSER RING, der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), der Beratungsstelle für Frauen und Mädchen bei Mobbing, Stalking, Bedrohung und Gewalt (Befem) sowie der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Holzminden mit Unterstützung der Fakultätsgleichstellungsbeauftragten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK).

In der Presse wurde im Täglichen Anzeiger Holzminden (TAH) und in der weser-ith-news berichtet. Näheres kann der Webseite "meine-onlinezeitung" entnommen werden. Dieser Link wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt:

https://meine-onlinezeitung.de/region-aktiv/33931-im-blick-beziehungsge…

Fotoquelle: Die Fotos auf der WR-HOL-Internetseite stammen mit Genehmigung vom TAH und von der HAWK (Frau Escher).

 

0